Die neuesten Zahlen sind da – und sie bestätigen, was jeder Berliner Mieter längst am eigenen Kontostand spürt: Nirgendwo in Deutschland frisst die Miete so viel vom Einkommen wie in unserer geliebten, aber immer unbezahlbareren Hauptstadt. Laut dem aktuellen Wohnatlas von Postbank und HWWI müssen Berliner Haushalte satte 27,1 % ihres Nettoeinkommens für die Kaltmiete hinblättern. Zum Vergleich: In München sind es „nur“ 25,5 %, im Rest der Republik sogar unter 25 %.
Die Mietfalle schnappt zu
Die 30 %-Faustregel des Mieterbundes? Für viele Berliner längst utopisch. Besonders bitter:
- +1,2 %-Punkte innerhalb eines Jahres – keine andere Metropole legte so stark zu
- Bei Durchschnittsverdienern (z.B. 2.800 € netto) sind für eine 70qm-Wohnung schnell 950 € fällig
- In München (+0,3 %) oder Frankfurt (+0,7 %) steigen die Lasten deutlich moderater
„Wohnen als Armutsrisiko“ ist hier kein theoretisches Schreckensszenario mehr, sondern Alltag für Lehrer, Pflegekräfte und normale Familien.
Kaufen? Ein teurer Traum
Die Studie rechnet es gnadenlos vor:
- Finanzierung frisst 43,3 % des Einkommens – mehr geht nur in München (43,6 %)
- 16,1 %-Punkte mehr Belastung als beim Mieten
- Selbst Potsdam (35 %) wirkt dagegen fast günstig
Der „Berlin-Preis“ für Eigentum: Bei 48.257 € Median-Haushaltseinkommen müsste man über 2.000 € monatlich nur für die Kreditrate aufbringen – und das bei 3,5 % Zinsen plus Nebenkosten.
System kaputt: Was jetzt?
Während in Thüringen (Greiz: 9,9 %) das Geld fürs Leben bleibt, zeigt die Studie unser dreifaches Dilemma:
- Mieten explodieren schneller als anderswo
- Kaufen ist absurd teuer
- Einkommen hinken hinterher
Fazit: Berlin braucht nicht nur mehr Wohnungen, sondern eine radikale Kehrtwende – bevor nur noch Erben und Topverdiener hier leben können. Die Frage ist nicht mehr, ob wir handeln müssen. Sondern ob es schon zu spät ist.